“Deliah Stuker in der Rolle der Natalie [ist] eine Figur, die darstellerisch sehr viel Spielraum bietet. Das unsichtbare Mädchen, das versucht, durch Leistung Anerkennung und Liebe zu verdienen, ist voller unterdrückter Gefühle, die bei Gelegenheit in Aggression ein Ventil finden. Besonders Henry, ihr Verehrer, kriegt während ihrer Ausbrüche mehr ab, als er verdient, erträgt aus Liebe zu ihr aber alles und bleibt an ihrer Seite. Deliahs Natalie ist ernsthaft, aber manchmal auch kindisch, fokussiert, aber gelegentlich auch naiv, verzweifelt und wütend, aber auch verletzt und verletzend, verliebt und sarkastisch, fürsorglich und kalt. Deliah lotet die Gefühlswelt ihrer Figur darstellerisch aus und überzeugt mit facettenreichem, wohldosiertem Spiel. Besonders in Erinnerung bleibt Natalies verpatztes Vorspiel am Klavier, bei dem ihre Verletzlichkeit und Einsamkeit herzergreifend zu Tage treten und das Publikum unvermittelt treffen. Stimmlich wagt sie Neues, was durchaus zu den Schweizerdeutschen Texten passt. Fraglos eine der stärksten Leistungen der Inszenierung.”
Les Lynch Blog, Kritik “Fascht Normal”, Theater im Seefeld 2025
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“Die Rolle der Annemarie wurde in der Matinée am 1. August [… ]von der Zweitbesetzung, Deliah Stuker, [gespielt], was aber definitiv kein Verlust war, sondern ein echter Hauptgewinn. Deliah Stuker […] konnte in DÄLLEBACH KARI erneut ihre Wandelbarkeit unter Beweis stellen und zeigen, dass sie auch für grosse, tragische Hauptrollen mit starker Entwicklung die richtige Wahl ist. Das jugendliche, quirlige Mädchen verkörpert sie ebenso glaubhaft, wie die gereifte und geerdete Witwe, die sich, wie Kari, ihre Unschuld bewahrt und eine zweite Chance für diese grosse Liebe verdient hat. Darstellerisch vermag sie eben so fein zu nuancieren, wie stimmlich und erscheint durch ihre liebliche Ausstrahlung wie eben jene Fee, die Kari nach seiner ersten Begegnung mit ihr beschreibt. Zudem besitzt sie diese besondere Fähigkeit, ihren Bühnenpartner glänzen zu lassen, ohne selbst an Licht einzubüssen, was die Duette mit Rolf Sommer zu einem echten Genuss macht. In starker Erinnerung bleiben wird die letzte Begegnung mit Kari auf der Bühne, die in ihrer Unschuld so schrecklich herzergreifend war, ebenso wie ihre Performance bei DANKE, dem Lied, das im Publikum die ersten „Dämme brechen“ liess, was nicht zuletzt an ihrer aussergewöhnlich schönen Stimme und ihrer bemerkenswerten Sicherheit in den leisen Tönen lag, da sie eine solche Stärke und Dankbarkeit ausstrahlte, die sich wahrscheinlich jeder im Publikum selbst wünschte, während er sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.”
Les Lynch Blog, Kritik “Dällebach Kari”, Thuner Seespiele 2023
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